Raumvermittlung
Aufgrund der Knappheit von bezahlbaren Räumen auf dem Immobilienmarkt an den Hochschulstandorten muss die Vermittlung von Räumen für kreative Nutzungen häufig alternative Wege gehen. Wichtig ist hierbei die Identifizierung von lokalen Raumressourcen. Ein guter und erprobter Ansatzpunkt sind meist gewerbliche Leerstände, die an vielen Standorten in unterschiedlicher Form anzutreffen sind.
Oft haben sich an den Standorten Initiativen zusammengeschlossen, die sich um das spezifische Raumproblem, mit dem die Kreativbranchen konfrontiert sind, kümmern. Häufig arbeiten diese mit alternativen Vermittlungsstrategien, entwickeln gemeinschaftliche Raumnutzungsmodelle, die ermöglichen, die Mietanforderungen zu bewältigen, oder Nutzungskonzepte und Trägermodelle für größere Bestandsgebäude.
Die Kommunen können diese Initiativen betreffend unterstützend wirken, indem sie mit ihnen gemeinsam z.B. Konzepte für Leerstandsagenturen entwickeln, die der spezifischen Situation und den kreativen Anforderungen am Standort entsprechend arbeiten.
Für eine erfolgreiche und den Bedarfen entsprechende Vermittlungsarbeit ist dabei der Rückgriff auf die internen Branchenkenntnisse der lokalen Kreativinitiativen und damit die Kooperation der Kommunen mit diesen grundlegend.
Auch unter Gesichtspunkten der Stadtplanung oder Quartiersentwicklung kann diese Kooperation sehr fruchtbar sein.
Mit Immobilien im öffentlichen Eigentum können Kommunen Land oder Bund unterstützend wirken, indem sie diese anbieten und gemeinsam mit den Kreativen Nutzungs- oder Förderkonzepte entwickeln.
Der offizielle Immobilienmarkt und die gewerbliche Immobilienentwicklung finden in den Kreativen unter Umständen einen wichtigen Partner im Rahmen des Strukturwandels der Städte. Die Bandbreite reicht hier von Modellen für Wohnen und Arbeiten bishin zu attraktiven Konzepten auch für etablierte Unternehmen durch ein Angebot von anteilig günstigeren Räumen im Rahmen von Mischkonzepten. Weiterhin können sie einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung von Raumressourcen für innovative Prozesse durch Ermöglichung temporärer Nutzungen leisten. Immobilienentwickler können hier in unterschiedlicher Form von Win-Win-Szenarien profitieren (Zwischennutzungen).