Kirchliche Räume

Viele kirchliche Gebäude in Hessen stehen aufgrund von finanziellen Herausforderungen vor einer neuen Zukunft. Mit unserem Partizipationsprozess können wir Gemeinden dabei unterstützen, gemeinsam eigene kreative und kulturelle Nutzungsmöglichkeiten für ihre Gebäude zu entwickeln. Unser Angebot ist kostenfrei und richtet sich nach den Bedürfnissen vor Ort.

Beispielhafter Prozess zur Umnutzung von kirchlichen Gebäuden in Hessen

  • Entdeckungsphase (2–4 Wochen):

    Gemeinsam mit interessierten Gemeindemitgliedern sammeln wir erste Ideen und erforschen, wie die Kirche als Ort in der Gemeinschaft verankert ist. Workshops helfen dabei, die Bedürfnisse und Möglichkeiten zu verstehen.

  • Visionsphase (8–12 Wochen):

    In interaktiven Workshops gestalten wir mit den Interessierten eine gemeinsame Vision für die zukünftige Nutzung der Kirche – sei es als kultureller Treffpunkt, kreativer Raum oder Veranstaltungsort. Die Ideen der Teilnehmenden stehen im Mittelpunkt.

  • Prototypenphase (ab 6 Monaten nach Start):

    Sobald die Vision feststeht, geht es an die Umsetzung eines Pilotprojekts. Ob Kunstprojekte, Konzerte oder Workshops – im kleinen Rahmen kann getestet werden, wie sich die neuen Nutzungsideen umsetzen lassen. Wir beraten dabei.

  • Umsetzungsphase:

    Wir unterstützen bei der Entwicklung eines langfristigen Plans für die nachhaltige Nutzung der Kirche. Dazu gehört auch die Sicherstellung der Finanzierung und eine feste Struktur für den Betrieb des neuen Raumes.

Trägermodelle

Die Umnutzung eines kirchlichen Gebäudes erfordert nicht nur eine attraktive Vision, sondern auch ein tragfähiges Modell für den zukünftigen Betrieb. Hier sind drei beispielhafte Modelle, die Initiativgruppen und Gemeinden in Erwägung ziehen können:

  • Gründung einer eigenen Körperschaft

    Ein Verein, eine Genossenschaft oder eine Stiftung kann gegründet werden, um das Gebäude zu erwerben und langfristig zu betreiben. Diese neue Körperschaft übernimmt die Verantwortung für den Erhalt und die Nutzung des Gebäudes. So bleibt die Kirche in den Händen der Gemeinschaft, die sie nutzt.

  • Nutzung des Gebäudes gegen Miete oder Pacht

    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Gebäude gegen eine Miete oder Pacht zu nutzen. Das Einverständnis der Eigentümerin vorausgesetzt können diese Zahlungen beispielsweise die laufenden Kosten und Instandhaltung des Gebäudes abdecken. Auch ein langfristiger Erbpachtvertrag wäre denkbar, um eine stabile Grundlage für die zukünftige Nutzung zu schaffen, ohne das Gebäude direkt zu kaufen.

  • Überzeugung der Kommune zum Kauf

    Wenn das Kirchengebäude nach Etablierung der neuen Nutzung zu einem wertvollen und zentralen Ort für das Gemeinwesen wird, besteht die Möglichkeit, die lokale Kommune als Träger zu gewinnen. In diesem Modell würde die Kommune das Gebäude erwerben, um es als kulturellen oder sozialen Treffpunkt für die Gemeinde zu erhalten.

Netzwerk

Im Beratungsprozess zur kreativen Nachnutzung von kirchlichen Immobilien können wir auf ein kompetentes Netzwerk in Hessen zurückgreifen:

  • LandKulturPerlen Hessen

    Das vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst finanzierte Programm LandKulturPerlen in Hessen fördert und vernetzt kulturelle Bildungsprojekte in ländlichen Regionen, unterstützt Kulturschaffende durch Beratung, Weiterbildung und Mikroprojekte.

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